In der Bruderschaftsratssitzung am Freitag legt Burghard Schröder sein Amt als Schützencehf nieder.
Thomas Nitsche hat mit dem scheidenden Brudermeister gesprochen.
Nach fünf Jahren scheiden Du aus dem Amt des Brudermeisters aus. Was nimmst Du aus der Zeit mit?
In meiner Amtszeit durfte ich viele interessante Menschen kennenlernen. Ich habe Erfahrungen im Organisieren und Koordinieren von Veranstaltungen und Arbeitseinsätzen sammeln können, aber auch beeindruckende Momente und Begegnungen erfahren, wenn ich als Repräsentant unserer Bruderschaft unterwegs war. Es bleibt die Erkenntnis, dass es oft nicht so einfach ist, Gruppen und Interessen unter einen Hut zu bekommen. Wenn es aber gelingt, sind großartige Dinge möglich, wie zum Beispiel beim Stadtschützenfest 2018, bei den Veranstaltungen zu unserem 525-jährigen Jubiläum 2019 und in diesem Jahr noch beim Betrieb des Corona-Schnelltestzentrums. Die lehrreichen Erfahrungen, als auch die Kontakte und freundschaftlichen Verbindungen sind etwas, das bleiben und mich in die Zukunft begleiteten wird.
Wie war es denn als Brudermeister?
Brudermeister ist kein Lehrberuf und so sprang ich ohne jede Vorstandserfahrung im März 2017 ins kalte Wasser. Nach und nach fand ich mich in die Rolle ein und freute mich auf die neuen Aufgaben. 2017 ging es sofort richtig los. Neben dem Jahresprogramm standen schon die Planungen für das Stadtschützenfest und auch schon für unser Jubiläumsjahr an. Meine Aufgaben lagen vor allem im Ideen geben, dem Motivieren unserer Mitglieder für Aufgaben und Arbeitseinsätze, dem Repräsentieren der Bruderschaft bei öffentlichen Anlässen und manchmal einfach beim Vermitteln von Unstimmigkeiten. Es war schön, zu erleben, wie warmherzig und positiv mir in Person des Brudermeisters sowohl Mitglieder unserer Bruderschaft als auch Menschen außerhalb des Vereins begegneten und ich in der Regel immer großen Zuspruch und Unterstützung erfahren durfte. An dieser Stelle vielen Dank dafür, wenn man von einer großen Gemeinschaft getragen wird, fällt einem vieles leichter oder ist überhaupt erst umsetzbar.
Sind Ziele, die Sie sich vorgenommen hatten, auch umgesetzt worden?
Teils, teils. Wenn wir nur ein paar Beispiele wählen wollen, würde ich als geglückte Ziele das Jubiläumsjahr 2019 mit seinen Sonderveranstaltungen wie dem großen Patronatsfest, der Zeitreise 1494, dem Kommersabend, dem Jubiläumsschützenfest mit dem großen Sternmarsch und Parade, den Werler Wasserspielen und dem Benefizkonzert des Spielmannzuges nennen. Besonders am Herzen lagen mir dabei die Mittelalterveranstaltung Zeitreise 1494, bei der ich das Projekt leiten durfte, und das Mitorganisieren der eigens für den Schützenfestsonntag aus verschiedenen Kapellen zusammengestellten Pipes- und Drumband. Andere Ziele sind offengeblieben oder noch nicht abgeschlossen. Hier möchte ich die Nachwuchsarbeit nennen, die aus meiner Sicht elementar für die Zukunft der Bruderschaft sein wird. Das Ziel war, die Jungschützenabteilung wiederzubeleben und mittelfristig ein Kinderschützenfest zu etablieren. 2017 legten wir dafür den Grundstein, ein Jungschützenmeister wurde gefunden und monatliche Treffen mit Spielnachmittagen und Ausflügen angesetzt. Allein die Annahme dieses Angebotes könnte besser sein. Hier sind alle Mitglieder gefragt, ihre Kinder mit dem Schützenwesen vertraut zu machen und eine junge Gemeinschaft, die zusammen heranwächst, zu schaffen. Das Thema Nachwuchsarbeit und Kinderschützenfest weiß ich bei meinem Nachfolger in guten Händen und denke, dass dieses Thema mehr in den Fokus rücken wird.
Stehen Sie nach dem Ausscheiden den Schützen noch zur Verfügung?
Die Bruderschaft und das Schützenwesen liegen mir natürlich weiterhin am Herzen, auch wenn ich in Zukunft eher in der dritten Reihe stehe. Ich habe bereits kundgetan, dass ich weiterhin die Koordination der Einkaufshilfe und Angebote für die Bevölkerung übernehme. Außerdem bleibe ich als Vertreter aller Werler Bruderschaften im Pfarrgemeinderat. Darüber hinaus stehe ich dem Verein mit Rat und Tat zur Verfügung. Es waren bewegende, intensive Jahre, voller positiver Begegnungen und Impressionen. Dafür bin ich sehr dankbar und möchte diese nicht missen. Meinem Nachfolger und der Bruderschaft wünsche ich alles Gute für die Zukunft und dass zur rechten Zeit der rechte Weg eingeschlagen wird.